Nanni in Lissabon und anderen port. Städten

Mittwoch, 25.04.2018 25. April -Nationalfeiertag

Einen Tag bin ich da und schon ist Feiertag. Ich lasse es daher langsam angehen und blättere durch die Reiseliteratur und beende meinen gestrigen blog-Eintrag.

Heute will ich mir die Feierlichkeiten bzw. Demonstrationen zum 25. April in Gedenken an die Nelkenrevolution anschauen. Um 14:00 soll es schon am Marques de Pombal -Platz losgehen und ab 15:30 die Demos auf der Avenida da Liberdade.

Ich laufe wieder zur Metro-Station Picoas     , deren Eingang ein Geschenk der Pariser Metro ist  ( der gegenüberliegende Eingang ist wie alle unauffällig    ) und laufe zum Platz des Marques da Pombal. Da sehe ich auf dem Boden      . Wo ich noch darüber nachdenke, wofür die Streikplakate dort liegen, sehe ich die Auflösung: für diejenigen, die keine Zeit hatten, ein Plakat zu malen, hat der findige Verkäufer vorgesorgt. Man hat die Wahl zwischen 10 Aussagen. Toll.

Und auch für die vergessene Nelke ist an jeder Ecke gesorgt     .

Viele sammeln sich jetzt oder bereiten sich vor:    .   Auch ein altes Mobil fährt später an der Spitze des Zuges mit    .

Tausende laufen in der Demo, aber mindestens die gleiche Anzahl steht am Straßenrand und schaut zu: egal ob jung ( sogar Kleinkinder) oder alt, ob mit     oder ohne Kostüm.

Oft sehe ich, wie einige sich unverhofft treffen - es ist ein Sehen und Gesehen werden.

Ich laufe gemächlich vor dem Zug auf der Avenida Richtung Rossio: ein herrliches Gefühl so eine Strasse in Seelenruhe als Fußgänger zu betreten. Und ab und zu wechsle ich auch auf die Nebenarme. So gelange ich auch zum Kino Sao Jorge und weil ich neugierig bin und so viele Leute auf der Treppe sitzen, gehe ich hinein. Drinnen ist wenig los, aber ich bentze, wie einige andere Menschen auch, die Toilette. Und ich finde das eine tolle Geste, denn irgendwohin muss man doch gehen können.

Wenig später komme ich an ein Strassen-Cafe mit einem kleinen Teich. Es sieht so einladend aus und bietet einen guten Blick auf die Avenida, dass ich mich dort im Schatten für eine halbe Stunde zu einem Café niederlasse    .

Die Demo und ich ziehen langsam zum Rossio,  vorbei am Restauradores        und am Bahnhof Rossio     mit seinen tollen Eingängen       , die an Hufeisen erinnern.

Nachdem ich noch eine Weile dem Spektakel zuschaue und mich mit den Kindern an den Seifenblasen erfreue     , nutze ich die Gelegenheit und besuche die Kirche Sao Domingos    . Diese schlichte Kirche beeindruckt mich durch ihre Höhe und die Zerstörung der Säulen.

Mit Eindrücken vollgestofft trete ich den Rückweg an und laufe zur Metro-Station Restauradores. Unten an den Wänden sind tolle Kachelbilder   , genau so wie in den Übergängen am Marques da Pombal     Hier wird das Ambiente zum Arbeiten genutzt. Auch 'ne kostenlose location, oder?

Jetzt noch schnell von der blauen auf die gelbe Linie wechseln und dann sehe ich einen Demobesucher, der völlig erschöpft ist:

 Süß,  oder?

In meiner End-Haltestelle Picoas werde ich diesen Kachelbilder empfangen   

und oben auf der Erde

von diesem Busch    begrüßt. 

Das war ein toller Tag.