Nanni in Lissabon und anderen port. Städten

Berichte von 04/2018

Montag, 30.04.2018 Se Catedral, Igreja de Santo Antonio de Lisboa und das Less

 

Die Kathedrale Se      im Süden ist heute mein Ziel. Ich kann mit einem Bus direkt dorthin. Ganz praktisch.

Diese Kirche ist die älteste Kirche Lissabons und wurde durch Erdbeben immer wieder teilweise zerstört und es wurden immer wieder Teile neu hinzugesetzt. Sie hat mehrere interessante Kapellen    , z.B. mit einem Taufbecken aus dem 12. Jh.       und eine spektakuläre Rosette       .

Den Kreuzgang, der Eintritt kostet, habe ich mir gespart; der soll aber sehr interessant sein.Und dann mache ich noch eine Beobachtung: Zwei Mitarbeiterinnen sind damit beschäftigt, die Teelichter zu "ordnen". Es werden einfach brennende Teelichter aus den Ständer genommen, um freien Platz zu schaffen, und weggetragen    . Das habe ich auch noch nicht gesehen.

Als ich wieder nach draußen trete, scheint die Sonne  und ich nutze die Gelegenheit zu einem Kaffee im Freien, um auch dem Treiben und den Strassenbahnen         zuzuschauen. (Dass Lissabon zur Zeit auch Regen bietet, zeigen die Platten vor der Kirche.   )

Ich suche ein Geschäft für Mitbringsel (Tipp aus einem Artikel) und laufe in die verkehrte Richtung. Als ich den Irrtum bemerke und umdrehe, nehme ich eine Kirche unterhalb der Se war, in die vorhin eine Gruppe Italiener ging. Es ist die Kirche Sao Antonio, an deren Stelle der hl. Antonius geboren wurde, der viel in Italien wirkte. Kurzentschlossen gehe ich hinein     und links in einen Gang zur Sakristei   ,deren untere Wände  ganz aus kunstvollen Kacheln gestaltet sind. Am Ende der Sakristei geht es es in den Keller mit dem Hinweis  . Unten dann      mit   

und dem Hinweis   

Und da wäre ich doch fast an Sao Antonio vorbeigelaufen.

Es geht weiter auf der Suche nach den kunstvollen Mitbringseln und ich bleibe vor diesem Schaufenster stehen:         Da muss ich rein und der Laden hält, was das Schaufenster verspricht: Sehr dekorative Kleidung aus Wolle   . Da es zur Zeit sehr kalt und windig ist, probiere ich einige Stücke an. Nicht alle Farben sind in meiner Größe da und die Angestellte ruft erst in den anderen Filialen an und dann in der Fabrik, ob und bis wann das entsprechende Stück hergestellt werden kann. Das ist doch ein Service. 

Anschließend will ich einen Tipp zum Mittagessen ausprobieren. Schnell in einen Bus gesprungen und ein Stück mitgefahren. Als ich aussteige und komme ich ungeplant zum Arco da rua augusta      (Rückseite) .  

Nach ein paar Schwierigkeiten finde ich zum LESS: es ist über dem Kaufhaus Pollux in der 8. Etage (am Fahrstuhlknopf steht nur Terrasse). Das Essen ist nicht preiswert, aber sehr gut, und die Sicht von der Terrasse phänomenal        . Aber heute ist es mir einfach zu kalt und zu windig.

Drinnen ist die Sicht auch toll   , es ist sparsam , aber geschmackvoll dekoriert  , und der Service sehr aufmerksam ( mir war bei einem Luftzug die Servietten weggeflogen und ich bekam auf einem Tablett eine neue gebracht).

Sonntag, 29.04.2018 Gulbenkian- Museum und 360 Grad und Mae d'aqua

Heute hat das Gulbenkian-Museum seinen Gratis-Tag.

Also werde ich das Angebot wahrnehmen und dieses bekannte Museum besuchen. Ich bin ein wenig skeptisch, ob es meinen Geschmack trifft, aber es wurde mir in Köln ans Herz gelegt. Obwohl es gar nicht so weit von mir entfernt liegt, sind die ÖPNV-Verbindungen sehr umständlich. Aber der Weg ist das Ziel.

Beim Aussteigen aus der Metro Station San Sebastiao sehe ich wieder andere Fliesenbilder        und oben auf Strassenniveau an einer Häuserwand  dann dieses:   Fängt ja schon gut an.

Nach dem Parkeingang eine Verzweigung mit kleinen Hinweisschildern und danach nur Park ohne Hinweis. Zwar habe ich einen groben Plan aus dem Reiseführer, aber man sieht hier den Wald vor lauter Bäumen nicht   .

Es ist wirklich verwunschen und Manches erinnert an Japan

        ,

 Aber eigentlich will ich ins Museum.

Da taucht ein kleiner See auf mit Blick auf ein Cafe , aber auch mit gelben Schwertlilien und einem Erpel mit unter ihm schwimmenden Fischen   . Was für ein schönes Bild: Ich bin mit allem versöhnt.

Jetzt ist klar: Da will ich einen Kaffee trinken. Als ich da bin, stellt sich heraus, dass es nur selfservice gibt und nach meiner Schätzung 20 Minuten dauert. Nicht mit mir.

Also sofort ins Museum. Und nach anfänglicher Skepsis entdecke ich Exponate, die mich magisch anziehen 

      .

Und dann gibt es noch eine Sonderausstellung    .

Und da bin ich ganz in meinem Element. Ich kenne zwar keinen der Künstler bisher, bin aber von jedem zweiten Bild begeistert

   

Und ganz toll neben der sehr bedachten Ausstellungsführung finde ich die Lokalität, denn man kann ganz oft ins Freie schauen. Die Ausstellungsmacher haben die Natur mit einbezogen

     .

Für den Kaffee muss ich dann gefühlt wirklich 20 Minuten anstehen, werde aber durch den Blick in den Park und eine Entenmutter mit ihren Jungen voll entschädigt.

Eigentlich reicht das schon für einen Tag, aber ich will jetzt noch den Blick von Lissabons shopping-Center Amoreiras  ausprobieren.

Zwei Strassenbahn vor dem shopping-Center und den Büro- und Wohnhochhäusern sieht es so aus:

,

Dann kommt das .

Von dort kann man ohne Sichtbehinderung über ganz Lissabon aus 170 m  schauen.

   

  

   

    

 Ich habe Glück: obwohl es mehrmals regnete am Tag, ist es jetzt sonnig mit einigen Wolken    , was dem Ganzen etwas gibt.

Auf dem Rückweg mache ich noch einige Fotos bei mae d'aqua

 

       

Abends auf dem Weg zum bras. Restaurant an der Stierkampfarena komme ich wieder an einem Graffiti vorbei    .

Auf dem Rückweg ist die Arena toll beleuchtet  

und auch die Metro Station Campo Pequeno wartet mit interessanten  Figuren     und Kachelbildern auf  

 .

 

Samstag, 28.04.2018 Belem-Jardín Botánico de Ajuda, Pastel, Pagode und Berardo Museum

 

Heute hat das Berardo Museum für zeitgenössische Kunst freien Eintritt. Also ein Grund mehr dieses Museum zu besuchen.

Am späten Vormittag komme ich los und will vor dem Museumsesuch in Belem einen Kaffee trinken. Doch im Belem muss ich feststellen, daß 80-100 Menschen vor dem Cafe warten. So bleibe ich im Bus sitzen.

Der Bus biegt darauf hin ab, und ich bin irritiert. Da ich aber zu Hause überlegt hatte, nach dem Museumsbesuch den Jardín Botánico de Ajuda aufzusuchen, nehme ich die Gelegenheit war und fahre 4 Stationen weiter.

Da dieser Garten der älteste Botanische Garten Portugals ist, gibt es einige sehr alte Bäume zu bestaunen  

 

Ständiges Inventar

 

Und temporäres Inventar

 ganz aus Kacheln

Und bei uns seltene Gewächse

  

Und einen schönen Blick       hat man auch.

An der Bushaltestellen muss ich etwas warten und komme mit zwei deut. Paaren ins Gespräch.

Unten in Belem ist jetzt keine Warteschlange mehr vor dem Cafe, ich also schnell hinein und an einem frei werdenden Tisch Platz genommen. Und wer kommt dann? Die 4 aus dem Bus. Sie setzen sich zu mir, denn alles ist besetzt, und so haben wir einen netten Kaffee zusammen mit Pastel de nata  , die hier die besten sein sollen.

Dann geht es für mich weiter , mit einem Blick auf das Kloster von Belem   , in den kleinen Park mit der goldenen Pagode      , die ein Geschenk von Thailand ist zum 500jährigem Bestehen der bilateralen Beziehungen zwischen Portugal und Thailand.

Kurz einen  Blick auf ein weiteres Wahrzeichen von Belem   und dann bin ich am Ziel : das Museum Berardo.

Es ist riesig und ich schaffe nur die Hälfte, d.h. zwei Etagen. Aber es sind fast alle namhaften Künstler vertreten und fast alle meine Lieblinge mit mindestens einem Werk.  Einige mir unbekannte Werke haben es mir angetan

  das Kunstwerk ist aus Seifen mit dem Titel:

Can I wash You?

Daneben gibt es kleine booklets, die die Zusammenhänge bzw Richtungen in der Kunst versuchen zu erklären. Wirklich ein Muss für zeitgenössische Kunst-Liebhaber, auch weil hier, im Gegensatz zu Deutschland, israelische Künstler vertreten sind.

Kurz vor dem Ausgang im Treppenhaus begegne ich meinen 4 Bekannten, die die andere Hälfte des Museums betrachtet haben und ganz angetan sind von meinem Tipp. Noch ein gutes Werk getan.

Mittlerweile hat es draußen angefangen zu regnen und die Bahn will nicht Kommen. So entdecke ich noch Streetart  , die ganz toll zu der Schwester von heute morgen  passt. In die Kunstwerke sind Autokarroserieteile eingearbeitet. Tolle Verwendungsmöglichkeit.

Freitag, 27.04.2018 Britischer Friedhof, Jardin Estrella, Cemiterio dos Prazeres und das Orientmuseum

 

Heute ist es bewölkt und daher kühl. Aber das soll mich nicht hindern, die Schönheiten der Stadt zu entdecken. Am Vormittag starte ich mit dem Bus zum brit. Friedhof.

Der Friedof   erinnert mich ein wenig an den protest. Friedhof in Rom,  da er einen tollen und interessanten Baumbestand hat    , aber er scheint ein wenig       verwahrlost. 

Er wurde für die brit. Gemeindemitglieder  z.B. der brit. Romanautor Henry Fielding    angelegt, und wird auch heute noch genutzt   .

Am Ausgang, wo ich die Einwurfsmöglichkeit für die erbetene Spende suche, komme ich mit einem englishmen ins Gespräch über den Friedhof - er hat letztes Jahr den "Grabstein"  gereinigt     .

Zu einer kleinen Pause schlendere ich durch den Jardin Estrela, wo ich auch Strilizien und Wandelröschen entdecke     .

Am Ausgang vom Park kommt gerade eine der alten Strassenbahnen und so entschließe ich mich kurzfristig einzusteigen. Kurz darauf geht es los und nach nur 10m kommen wir zum Stehen: Die Bahn vor uns hat Probleme und kommt nicht weiter. Schnell gibt es eine Strassenbahn-Ansammlung    . Ich steige also aus und will die Kirche Estrela besichtigen (hatte ich ursprünglich vor)   . Aber es ist Mittagspause - obwohl google etwas anderes sagte. Na dann.

Aber da kommt wieder eine alte Bahn, ich steige ein, ohne zu wissen wohin. Schnell komme ich in ein Gespräch mit Mitfahrern aus der Schweiz und erfahre, dass wir bald an der End-Haltestelle von zwei Linien sind, wo sich für sie das Umsteigen lohnt:   Cemiterio dos Prazeres .

Die letzten  200m fahren wir durch eine blühende Allee (Kirsche?) - Herrlich!   

Jetzt bin ich am 2. Friedhof an einem Tag. Macht nichts, denn diesen Friedhof wollte ich ein andermal besuchen.

Schnell im Internet nachgeschaut, was das Besondere ist: einige Berühmtheiten, aber auch die oberste Schicht der Lissaboner, wird dort gerne beerdigt. Ich lese, dass dort Mario Soares seine letzte Ruhe gefunden hat.

-Soares war ein großer portug. Politiker und gründete am 19. April 1973 in Bad Münstereifel -nach Beratung mit Willy Brandt- die Sozialistische Partei Portugals.-

Da kein Hinweis zu finden ist, gehe ich zur Friedhofsverwaltung. Die Stelle wird umständlich aus einem Verzeichnis gesucht ( wird wohl nicht oft nachgefragt) und ich mach mich mit den Auskünften und einer Zeichnung auf den Weg. Dabei entdecke ich, dass alle Toten in kleinen " Gemäuern" mit Sarg liegen, jeweils mehrere Särge, in Regalen übereinander, auf einer Seite   . Und der Friedhof hat bis auf ein paar Zypressen nur Stein   , ganz im Gegensatz zum brit. Friedhof.

Schnell habe ich die letzte Ruhestätte von Maria Barroso und Mario Soares gefunden    .

Auf dem Rückweg ist die Friedhofskapelle offen     und ich schaue mir noch die Foto-Ausstellung zu den Trauerfeierlichkeiten von Soares an

(Zufälle gibt es nicht)  

Nach so viel Erlebtem fahre ich zu einer Mittagspause in die Wohnung zurück und komme an folgendem Plakat vorbei   .

Am frühen Abend fahre ich zum Orientmuseum, denn da ist in der Zeit von 18:00 bis 22:00 freier Eintritt. Es ist wenig los und so habe ich gefühlt das Museum für mich. Und was es da zu sehen gibt:

Sammlungen alter Masken    

Boxen für Schnupftabak       

Alte Figuren     

Jap. Rüstungen       

Fächer    

Und eine riesige Sammlung zur chin. Oper   

Nach so viel Informativem brauche ich ein gutes Essen und fahre zur XL Factory und gehe im Malaco essen. Dort sitzt man zwischen stillgelegten Druckmaschinen     und es gibt es asiatische Küche, was eine gute Ergänzung zum Museumsbesuch ist.

Ich nehme einen Bus später, um mir das Areal näher anzuschauen und entdecke den Buchladen aus dem Führer      und das Aussengelände ist abends unter der Brücke 25.April auch hip

.

 

Donnerstag, 26.04.2018 Mercado 31. Januar und Igreja da Sao Roque

 

Heute vormittag besuche ich nach dem Frühstück und meinen Qigong-Übungen den in der Nähe liegenden Mercado. Meine Vermieterin Rosario hatte ihn mir mehrfach ans Herz gelegt.

Und welche schöne Auswahl mich da erwartet:

Obst und Gemüse   

Fische ohne Ende  

Und neben Käse und Brot gibt es auch noch ein El Dorado der Gewürze, Tees, Müslizutaten, Nüsse und auch Oliven

.

Da muss ich doch staunen. Der einzige Kunde spricht mich auf Englisch an, um mir zur Erklären, dass auf allen Behältern kleine Gläser zum Probieren und Riechen sind. Es stellt sich heraus, dass er Deutscher ist, der der Liebe wegen schon seit 20 Jahren in Lissabon lebt. Er gibt mir weitere Tipps für interessante Lebensmittelläden hier in der Gegend. 

Da mir die Auswahl schwer fällt, entscheide ich mich für 6 kleine Proben    -für den sagenhaften Preis von 5,58€.

Beladen mit zusätzlich Brot, Käse und Obst lege ich auf dem Rückweg einen Cafe-Stop in einem kleinen Park ein  , um die Sonne zu genießen und ein wenig im Internet für den Nachmittag nachzulesen (wlan).

In der Wohnung habe ich sofort von einigen der Köstlickhkeiten probiert. Oh, wie lecker schmeckt Portugal.

Am Nachmittag mache ich mich auf den Weg, um meine Karte für den ÖPNV abzuholen. Auf dem Weg entdecke ich ein nettes Cafe und eine Reihe verfallenen Häuser    , die zu Luxus-Wohnungen umgebaut werden. 

Am Schalter bekomme ich meine Karte   und lasse sie aufladen: jetzt kann ich Bus, Tram und Metro, sowie die Aufzüge, in Lissabon fahren und die Zuglinie nach Cascais nehmen, ohne immer entscheiden zu müssen, ob es billiger ist, eine Tageskarte zu nehmen.

Ich probiere es gleich aus und fahre zum Bahnhof Santa Apolonia, da ich von dort nächste Woche nach Porto fahren will. Nach ein bisschen Warten und Verhandeln bin ich jetzt im Besitz einer Fahrkarte nach Porto für 24,40€.

Als ich aus dem Bahnhof herauskomme, um zum Panthenon zu laufen, sehe ich   . Darauf war ich gar nicht vorbereitet.

Oben angekommen, präsentiert sich bei herrlichem Sonnenschein    . Leider ist es 17:55 und ich darf nicht mehr rein. Pech. Ich kehre um, nehme die Metro nach Baixa und laufe zum Museum San Roque, was ich eigentlich vorhatte. Die haben noch bis 20:00 auf am Donnerstag. 

Das Museum beherbergt sakrale Kunst vom Feinsten

 Kunstvolle Priestergewänder    

 Liturgische Gerätschaften           

Christusdarstellungen                 

 Reliquien und deren Schreine

Und eine große Anzahl von Gemälden.

Hier wird versucht, anhand der Exponate die wechselvolle Geschichte von Sao Roque ( Ausgangspunkt war die Pest) nachzuzeichnen, aber auch die Kunstfertigkeiten zu demonstrieren.

Das Museum hat einen Zugang zur gleichnamigen Kirche. Diese Kirche soll eine der schönsten der Welt sein und ist eine Hallenkirche, d.h. einschiffig, mit 8 Kapellen. Eine davon, die des Johannes des Täufers, wurde in Italien hergestellt, vom Papst gesegnet, in Einzelteile zerlegt,  mit drei Schiffen nach Lissabon gebracht und dort aufgebaut.

Aber auch die anderen Kapellen haben ihre Geschichte.

Nach einem Foto des Losverkäufers     -früher typisch für das Straßenbild in Lissabon-   und einem Aufenthalt am Mirandouro San Pedro de Alcantara       suche ich mir ein Restaurant. So gelange ich ins the insolito, ein Rooftop-Restaurant mit herrlichem Blick über Lissabon, mit einem der kleinsten und ältesten Liste Lissabons

     .

Da ich nicht reserviert hatte, hätte ich drinnen essen müssen und daher suchte ich etwas anderes auf.

Mittwoch, 25.04.2018 25. April -Nationalfeiertag

Einen Tag bin ich da und schon ist Feiertag. Ich lasse es daher langsam angehen und blättere durch die Reiseliteratur und beende meinen gestrigen blog-Eintrag.

Heute will ich mir die Feierlichkeiten bzw. Demonstrationen zum 25. April in Gedenken an die Nelkenrevolution anschauen. Um 14:00 soll es schon am Marques de Pombal -Platz losgehen und ab 15:30 die Demos auf der Avenida da Liberdade.

Ich laufe wieder zur Metro-Station Picoas     , deren Eingang ein Geschenk der Pariser Metro ist  ( der gegenüberliegende Eingang ist wie alle unauffällig    ) und laufe zum Platz des Marques da Pombal. Da sehe ich auf dem Boden      . Wo ich noch darüber nachdenke, wofür die Streikplakate dort liegen, sehe ich die Auflösung: für diejenigen, die keine Zeit hatten, ein Plakat zu malen, hat der findige Verkäufer vorgesorgt. Man hat die Wahl zwischen 10 Aussagen. Toll.

Und auch für die vergessene Nelke ist an jeder Ecke gesorgt     .

Viele sammeln sich jetzt oder bereiten sich vor:    .   Auch ein altes Mobil fährt später an der Spitze des Zuges mit    .

Tausende laufen in der Demo, aber mindestens die gleiche Anzahl steht am Straßenrand und schaut zu: egal ob jung ( sogar Kleinkinder) oder alt, ob mit     oder ohne Kostüm.

Oft sehe ich, wie einige sich unverhofft treffen - es ist ein Sehen und Gesehen werden.

Ich laufe gemächlich vor dem Zug auf der Avenida Richtung Rossio: ein herrliches Gefühl so eine Strasse in Seelenruhe als Fußgänger zu betreten. Und ab und zu wechsle ich auch auf die Nebenarme. So gelange ich auch zum Kino Sao Jorge und weil ich neugierig bin und so viele Leute auf der Treppe sitzen, gehe ich hinein. Drinnen ist wenig los, aber ich bentze, wie einige andere Menschen auch, die Toilette. Und ich finde das eine tolle Geste, denn irgendwohin muss man doch gehen können.

Wenig später komme ich an ein Strassen-Cafe mit einem kleinen Teich. Es sieht so einladend aus und bietet einen guten Blick auf die Avenida, dass ich mich dort im Schatten für eine halbe Stunde zu einem Café niederlasse    .

Die Demo und ich ziehen langsam zum Rossio,  vorbei am Restauradores        und am Bahnhof Rossio     mit seinen tollen Eingängen       , die an Hufeisen erinnern.

Nachdem ich noch eine Weile dem Spektakel zuschaue und mich mit den Kindern an den Seifenblasen erfreue     , nutze ich die Gelegenheit und besuche die Kirche Sao Domingos    . Diese schlichte Kirche beeindruckt mich durch ihre Höhe und die Zerstörung der Säulen.

Mit Eindrücken vollgestofft trete ich den Rückweg an und laufe zur Metro-Station Restauradores. Unten an den Wänden sind tolle Kachelbilder   , genau so wie in den Übergängen am Marques da Pombal     Hier wird das Ambiente zum Arbeiten genutzt. Auch 'ne kostenlose location, oder?

Jetzt noch schnell von der blauen auf die gelbe Linie wechseln und dann sehe ich einen Demobesucher, der völlig erschöpft ist:

 Süß,  oder?

In meiner End-Haltestelle Picoas werde ich diesen Kachelbilder empfangen   

und oben auf der Erde

von diesem Busch    begrüßt. 

Das war ein toller Tag.

Dienstag, 24.04.2018 Ankunft in Lissabon

Es ist geschafft: Ich bin in Lissabon.

Der Flug war pünktlich und das Taxi lieferte mich an der Adresse ab, wo schon die Vermieterin auf mich wartete. In die 2.Etage den 21 kg schweren Koffer getragen und dann eine schöne Wohnung:

     Blick vom Balkon

 

          Küche

  und der Kaffeetisch wartete schon mit Puddingteilchen pastel de nata auf mich.

Nach dem Kofferauspacken mache ich mich auf die Suche nach einer Monatskarte. Aber wo kann man die beantragen, wenn überall nur Maschinen stehen und der Reiseführer schreibt, das auch in einigen Metro-Stationen Schalter sind?

Die nächstgelegene Metro-Station Picoas ist nicht besetzt, also weiter in Richtung Marques de Pombal. Da ich Hunger habe, gibt es in einem der vielen Cafes/Bars einen Zwischenstopp mit Cafe    . Auf dem Weg sehe ich das erste Exemplar der viel beschriebenen Lissaboner Graffiti .  Anders als in anderen Städten werden hier die Künstler dazu eingeladen  .......

An dem Platz mit großem Kreisverkehr erkenne ich die die Grünanlage Parque Eduardo VII, die ich vom Flugzeug aus gesehenen habe. Der Abgang zur Metro ist ganz unauffällig und unten finde ich mit Hilfe einen netten Portugiesen das Büro der Verkehrsgesellschaft. Nummer gezogen, gewartet und dann die Antwort, ich müsste zum Büro der blauen Linie.

Auch das mache ich und stelle mich an   . Und dann erhalte ich die Auskunft,  dass ich eine 24 Stunden-Karte erwerben kann und es keine Monatskarte für meine Wünsche gibt.

Aber da ist noch mein Joker: der nette Portugiese steht dort auch an und ich erzähle ihm mein Problem. Dann gibt er mir ein Antragsformular und beschreibt, was in welches Feld eingetragen werden muss- ist ja alles auf Portugiesisch. Mache ich ja alles für den guten Zweck. Und dann bietet er sich an, mit mir zum Schalter zu gehen. Hab ich ein Glück.

Die nette Dame nimmt jetzt den Antrag und auch das Foto und nach der Bezahlung von 12€ darf ich bis Donnerstagnachmittag (morgen ist Feiertag) warten. That's life. Wie gut, dass ich mich gestärkt hatte.

Auf dem Rückweg noch im Supermarkt eingekauft, schnaufe ich ein wenig den Berg hinauf zur Wohnung und sehe auch so was  . 

Abends gehe ich in der näheren Umgebung essen, verlaufe mich auf dem Heimweg und mache einen riesigen Umweg, da ich eine riesige Militär-Akademie umlaufe. Und später darf ich wieder bergauf   .

 

 

Donnerstag, 12.04.2018 Bald geht es los

 

 

Jetzt sind es nur noch wenige Stunden und meine zweite große Reise ins Unbekannte für 4 Wochen startet. Es ist schon komisch: Ich reise oft und trotzdem bin ich ein bisschen aufgeregt. 

Zwar war ich vor 30 Jahren für 2 Tage in Lissabon, aber ich erinnere mich nur wage an das Gesehene, und damals hatte ich meinen Mann als "ortskundigen" Führer dabei.

Nun darf ich auf eigene Faust Lissabon erkunden.

 

 

Meine Vorbereitungen laufen gut: die Flüge und eine Wohnung für 4 Wochen mit airbnb sind seit Wochen gebucht,  die Fotos für einen event. Monatspass des ÖPNV sind eingepackt, die Karte für den 7. Mai ist gekauft, die Unterkunft für 2 Tage Porto ist gebucht, das geliehene Buch über Ein Jahr in Lissabon ist gelesen, genau so wie mehrere Stadt-Reiseführer und unzählige Beiträge im Internet, Freunde und Bekannte nach Ihren Erfahrungen in Lissabon gefragt, den herabschwebenden Blütenblättern der jap. Kirsche       zugeschaut...        Der Koffer und das Handgepäck sind mittlerweile gepackt     und stehen zum morgigen Abflug bereit.